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Das Ende der Kunst

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...  in solcher Offenbarung wohnen auch die Engel

ABC Philosophie:   ABC DEF GHIJ KLM NOPQ RST UVW XYZ    A-Z        manfred herok   2014

“... in solcher Offenbarung wohnen auch die Engel.”
Hegel - Texte:

 

- In der Tat ist hier Böhme in die ganze Tiefe des göttlichen Wesens hineingestiegen; das Böse,
die Materie, oder wie es genannt worden ist, ist das Ich = Ich, das Fürsich-Sein,
- dies ist die wahrhafte Negativität. Früher war es das nonens, das selbst positiv ist, Finsternis;
die wahre Negativität ist Ich.
Es ist nicht etwas Schlechtes, weil es das Böse genannt wird; im Geist allein ist das Böse,
wie es an sich ist, begriffen. - Böhme nennt es denn auch die Selbstheit.
So sagt er z. B.:
 "Wo Gottes Wille in einem Dinge will, da ist Gott offenbar; in solcher Offenbarung wohnen auch die Engel. Und wo Gott in einem Dinge nicht mit des Dinges Willen will, so ist Gott alda ihm" (selbst) "nicht offenbar, sondern wohnet nur in sich selber, ohne Mitwirkung desselben Dings"; alsdann "ist in dem Dinge eigener Wille und wohnet der Teufel und alles, was außer Gott ist."
 

Vom übersinnlichen Leben, § 41, S. 1696

Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie / ... / B. Jakob Böhme       >>>

 

 

In der modernen Kunst zeigt sich zwar auch eine Auffassung bestimmter und in sich zugleich allgemeiner Mächte.
Dies sind jedoch zum größten Teil nur kahle frostige Allegorien des Hasses z. B., des Neides,
der Eifersucht, überhaupt der Tugenden und Laster, des Glaubens, der Hoffnung, Liebe, Treue usf., woran wir keinen Glauben haben.
Denn bei uns ist es die konkrete Subjektivität allein, für welche wir in den Darstellungen der Kunst ein tieferes Interesse empfinden, so daß wir jene Abstraktionen nicht für sich selber, sondern nur als Momente und Seiten der menschlichen Charaktere und deren Besonderheit und Totalität vor uns sehen wollen.
In ähnlicher Weise haben auch die Engel so keine Allgemeinheit und Selbständigkeit in sich wie Mars, Venus, Apollo usf. oder wie Okeanos und Helios, sondern sind zwar für die Vorstellung, aber als partikuläre Diener des einen substantiellen göttlichen Wesens, das sich nicht in so selbständige Individualitäten zersplittert, wie der griechische Götterkreis sie zeigt.
Wir haben deshalb nicht die Anschauung vieler in sich beruhender objektiver Mächte, welche für sich als göttliche Individuen könnten zur Darstellung kommen, sondern finden den wesentlichen Gehalt derselben entweder als objektiv in dem Einen Gotte oder als in partikulärer und subjektiver Weise zu menschlichen Charakteren und Handlungen verwirklicht. In jener Verselbständigung aber und Individualisierung gerade findet die ideale Darstellung der Götter ihren Ursprung.

Vorlesungen über die Ästhetik / ... / a. Die allgemeinen Mächte des Handelns      >>>

 

 

"Das Wort Gottes hat im Anfang den Himmel erschaffen, der aus dem reinsten Sein besteht und der Aufenthalt der reinsten Engel ist, die nicht erscheinen und den Sinnen nicht offenbar werden", nur dem Gedanken; das sind die ἰδέαι.

 

De opificio mundi, p. 9-10

 Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie / ... / A. Philon      >>>

 

 

Gottes Weisheit, Allmacht, Vorhersehen und Vorherbestimmen führten ebenso zu einer Menge Gegensätze in abstrakten und abgeschmackten Bestimmungen. Bei Petrus Lombardus, wo von der Dreieinigkeit, Schöpfung, Fall, von den Engeln, Ordnungen und Klassen derselben gehandelt wird, finden sich solche quaestiones:
 "Ob ein Vorhersehen und Vorherbestimmen Gottes möglich gewesen wäre, wenn keine Geschöpfe gewesen wären? Wo war Gott vor der Schöpfung?" - Thomas von Straßburg antwortete: "Tunc ubi nunc, in se, quoniam sibi sufficit ipse."
- Jene Frage bezieht sich auf eine lokale, kleinliche Bestimmung, die Gott nichts angeht.
Ferner: "Ob Gott mehreres wissen kann, als er weiß?", als ob noch Möglichkeit von Wirklichkeit unterschieden bliebe. "Ob Gott alle Zeit alles könne, was er gekonnt habe?
Wo die Engel nach ihrer Schöpfung gewesen?
Ob die Engel immer gewesen?"
Ebenso kommen sonst noch eine Menge Fragen über die Engel vor. -
"In welchem Alter ist Adam erschaffen worden?
Warum ist Eva aus der Rippe und nicht aus einem anderen Teil des Mannes genommen worden? Warum während des Schlafs und nicht im wachenden Zustande des Menschen?
Warum haben sich die ersten Menschen im Paradies nicht begattet?
Wie sich die Menschen würden fortgepflanzt haben, wenn sie nicht gesündigt hätten?
Ob im Paradies die Kinder mit vollkommen ausgewachsenen Gliedern und mit dem vollen Gebrauch der Sinne würden geboren worden sein?
Warum der Sohn und nicht der Vater oder der Heilige Geist Mensch geworden seien?"
Eben dies ist der Begriff des Sohnes. "Ob Gott den Menschen nicht auch in dem weiblichen Geschlechte habe annehmen können?"

Noch mehr sind von denen hinzugefügt, die diese Dialektik verspotteten, z. B. Erasmus in seinem Encomium moriae:
 "Ob in Christus mehrere Sohnschaften (filiationes) sein konnten?
Ob der Satz möglich: Haßt Gott der Vater den Sohn?
Ob Gott auch hätte als Weib suppositiert werden können? Ob in den Teufel fahren?
Ob er nicht auch in Esels- oder Kürbisgestalt hätte erscheinen können? (Num Deus potuerit suppositare mulierem? num diabolum? num asinum? num cucurbitam?)
Auf welche Weise (quemadmodum) der Kürbis gepredigt haben würde? Wunder getan?
Wie gekreuzigt worden sein?"
 

Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie / ... / b. Paschasius Radbertus   >>>

 

 

Die Darstellung dieser Liebe erhält nun von seiten des religiösen Inhalts einen breiten Verlauf: die Verkündigung, die Heimsuchung, Geburt, Flucht nach Ägypten usf. z. B. gehören hierher.
Hierzu gesellen sich dann im späteren Lebensgange die Jünger und Frauen, welche Christus folgen und in welchen die Liebe zu Gott mehr oder weniger ein persönliches Verhältnis der Liebe zu dem lebendigen, gegenwärtigen Heiland wird, der als wirklicher Mensch unter ihnen wandelt; ebenso die Liebe der Engel, die bei der Geburt und vielen anderen Szenen zu Christus in ernsterer Andacht oder unschuldiger Freudigkeit herniederschweben. In allen diesen stellt besonders die Malerei den Frieden und das volle Genügen der Liebe dar.

Vorlesungen über die Ästhetik / ... / a. Der romantische Inhalt   >>>

 

So kann es sein, daß der Glaube in einer Religion anfängt von solchen Zeugnissen, von Wundern, in einem endlichen Inhalt. Christus hat aber selbst gegen die Wunder gesprochen und hat die Juden geschmäht, daß sie Wunder von ihm forderten, und zu seinen Jüngern gesagt:
"Der Geist wird euch in alle Wahrheit leiten."
Der Glaube, der auf solche äußerliche Weise anfängt, ist noch formell, und an seine Stelle muß der wahrhafte Glaube treten.
Dies muß unterschieden werden; geschieht dies nicht, so mutet man dem Menschen zu, Dinge zu glauben, an die er auf einem gewissen Standpunkt der Bildung nicht mehr glauben kann.
Es soll an Wunder so geglaubt werden, und dies soll ein Mittel sein, an Christus zu glauben; es mag ein Mittel sein, aber es wird doch immer auch für sich gefordert.
Dieser so geforderte Glaube ist Glaube an einen Inhalt, der endlich und zufällig ist, d. h. der nicht der wahre ist; denn der wahre Glaube hat keinen zufälligen Inhalt. Dies ist besonders in Ansehung der Aufklärung zu bemerken; diese ist Meister geworden über diesen Glauben; und wenn die Orthodoxie solchen Glauben fordert, so kann sie ihn bei gewissen Vorstellungen der Menschen nicht erhalten, weil er Glaube ist an einen Inhalt, der nicht göttlich ist, nicht Zeugnis Gottes von sich als Geist im Geist. Dies ist in Rücksicht der Wunder besonders zu bemerken.
Ob bei der Hochzeit zu Kana die Gäste mehr oder weniger Wein bekamen, ist ganz gleichgültig, und es ist ebenso zufällig, ob jenem die verdorrte Hand geheilt wurde; denn Millionen Menschen gehen mit verdorrten und verkrüppelten Gliedern umher, denen niemand sie heilt.
So wird im Alten Testament erzählt, daß bei dem Auszuge aus Ägypten rote Zeichen an die Kuren der jüdischen Häuser gemacht wurden, damit der Engel des Herrn sie erkennen konnte.
Sollte dieser Engel nicht ohne das Zeichen die Juden erkannt haben?
Dieser Glauben hat kein Interesse für den Geist. Voltaires bitterste Einfälle sind gegen die Forderung eines solchen Glaubens gerichtet. Er sagt unter anderem, es wäre besser gewesen, wenn Gott den Juden Belehrung über die Unsterblichkeit der Seele gegeben hätte, als daß er sie lehrte, auf den Abtritt zu gehen
(à aller à la selle). Die Latrinen werden so ein Inhalt des Glaubens (5. Mose 23, 13-15).

Das Ungeistige ist seiner Natur nach kein Inhalt des Glaubens. Wenn Gott spricht, so ist dies geistig; denn es offenbart sich der Geist nur dem Geist.

Vorlesungen über die Philosophie der Religion / ... / I. Der Glaube    >>>

 

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