“Aber die Form der selbstischen Einzelheit, die der Geist im GefĂŒhle hat, ist die unterste und schlechteste, in der er nicht als Freies, als unendliche Allgemeinheit, - sein Gehalt und Inhalt vielmehr als ein ZufĂ€lliges, Subjektives, PartikulĂ€res ist. Gebildete, wahrhafte Empfindung ist die Empfindung eines gebildeten Geistes, der sich das BewuĂtsein von bestimmten Unterschieden, wesentlichen VerhĂ€ltnissen, wahrhaften Bestimmungen usf. erworben und bei dem dieser berichtigte Stoff es ist, der in sein GefĂŒhl tritt, d. i. diese Form erhĂ€lt. Das GefĂŒhl ist die unmittelbare, gleichsam prĂ€senteste Form, in der sich das Subjekt zu einem gegebenen Inhalt verhĂ€lt; es reagiert zuerst mit seinem besonderen SelbstgefĂŒhle dagegen, welches wohl gediegener und umfassender sein kann als ein einseitiger Verstandesgesichtspunkt, aber ebensosehr auch beschrĂ€nkt und schlecht; auf allen Fall ist es die Form des PartikulĂ€ren und Subjektiven. Wenn ein Mensch sich ĂŒber etwas nicht auf die Natur und den Begriff der Sache oder wenigstens auf GrĂŒnde, die Verstandesallgemeinheit, sondern auf sein GefĂŒhl beruft, so ist nichts anderes zu tun, als ihn stehenzulassen, weil er sich dadurch der Gemeinschaft der VernĂŒnftigkeit verweigert, sich in seine isolierte SubjektivitĂ€t, die PartikularitĂ€t, einschlieĂt.”
G.W.F.Hegel EnzyklopÀdie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse a. Anschauung § 446 >>>
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